Interview mit Ben, dem Gründer von Amani Kibera

Mit der Unterstützung des gemeinnützigen Vereins "Aviation Stands Together" haben wir für unsere nachhaltigen Stoffmasken ein 1+1 Prinzip eingeführt. Für jede online verkaufte Mund-Nasen-Maske spenden wir eine weitere Maske nach Kibera in Kenia. Dort werden sie von der Organisation Amani Kibera an die Menschen verteilt. Wir haben uns mit Ben Ooko, dem Gründer von Amani Kibera, unterhalten.

Ben ist ein langjähriger Verfechter der Menschenrechte und ein bekannter Gemeindevorsteher, der über 20 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit besonders verwundbaren Frauen, Jugendlichen und Kindern in Kibera, einem Slum in Nairobi hat. Er arbeitet in den Bereichen Bekämpfung von Gewaltextremismus, Friedensaufbau und an Projekten für die positive Jugendentwicklung. 

Goodgive: Hallo Ben. Erstmal danke für die tolle Arbeit, die du leistest. Bitte erzähle uns, warum du damals Amani Kibera gegründet hast.

Ben: Ich habe Amani Kibera gegründet, um zum Zusammenhalt in meiner Gemeinde beizutragen, indem ich durch wertebasierten Sport, Bildung und die Förderung von Mädchen und Kindern Gelegenheiten für gefährdete Menschen schaffe, insbesondere für Jugendliche, Frauen und Kinder. So haben wir zum Beispiel eine kostenlose Bibliothek aufgebaut oder ein Programm, in dem wir junge Frauen zu Mode-Designerinnen ausbilden.

Ben nimmt die Spende entgegen

Goodgive: Wie beeinflusst die Corona-Krise das Leben in Kibera? Wie versucht Amani Kibera in dieser Situation zu unterstützen?

Ben: Genau wie anderswo in der Welt hat die Corona-Krise den sozialen Lebensstil der Menschen hier in Kibera empfindlich beeinflusst. Die Menschen haben Arbeitsplätze verloren, es hat zu Nahrungs-Engpässen geführt, und die traditionellen Kleinbetriebe brechen aufgrund der geringen Kaufkraft zusammen. Kinder, insbesondere Teenager, sind vermehrt Fällen sexueller geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt, und die Teenager-Elternschaften nehmen zu. Auch die Fälle von psychischen Problemen steigen. Bei der dichten Bevölkerung stellt die Abstandsregelung eine Herausforderung dar. All diese Faktoren zusammengenommen bieten eine gute Brutstätte für Covid 19.
Um den Herausforderungen zu begegnen haben wir:

- Handwaschstationen zur Sensibilisierung für Hygienevorschriften eingerichtet
- mit der Produktion und Bereitstellung von wiederverwendbaren Baumwollmasken für das Gesicht, insbesondere für die Kinder, die von der Kampagne ausgeschlossen wurden, begonnen.
- Wir ermutigen unsere Gemeinden zu körperlichen Aktivitäten, indem wir ihnen Distanz-Sport-Sitzungen anbieten.
- Wir führen auch ein Buchverleihprogramm durch, unter anderem für Schulabbrecher in einem Programm mit dem Titel "Mein Zuhause, meine Bibliothek".
- Um der steigenden Zahl von Jugend-Schwangerschaften entgegenzuwirken, haben wir regelmäßige Gespräche mit den Teenagern geführt.

Goodgive: Die erste Maskenspende unserer Kunden über 500 nachhaltige Stoffmasken habt ihr bereits erhalten. Was macht ihr mit den Masken und wie können sie weiterhelfen?

Ben: Mit Hilfe dieser Masken können wir 500 Menschen erreichen, insbesondere Kinder, Menschen mit Behinderungen und Jugendliche, die es sich nicht leisten können, sich selbst Masken zu kaufen. Dies wird uns im Kampf gegen Corona helfen, indem es die Ausbreitung von einer Person auf die nächste verhindert.
Bei der Verteilung der Masken werden wir die Gelegenheit nutzen und diskutieren mit den Jugendlichen über die Sensibilisierung und Prävention von Jugendschwangerschaften, sexuelle geschlechtsspezifische Gewalt, reproduktive Gesundheit, Verbrechensprävention und Prävention von Drogen und Drogenmissbrauch. Wir werden sie auch über die richtigen Hygienemaßnahmen beim Händewaschen und den richtigen Gebrauch der Masken unterrichten.

Der richtige Gebrauch der Stoffmasken wird kommuniziert

Goodgive: Wenn du 5-10 Jahre nach vorne schaust. Was soll sich in Kibera verändert haben?

Ben:  Wir gehen davon aus, dass wir mit den Teenagergesprächen und dem regelmäßigen Mentorenprogramm eine zukünftige Generation haben werden, die fundierte Entscheidungen trifft und die sich gegenseitig wertschätzt und damit eine friedliche und geschlossene Gemeinschaft in Kibera bildet.
Wir sehen auch vor, dass unsere Designschule den Jugendlichen Fähigkeiten vermitteln wird, die Nachhaltigkeit schafft, indem sie Arbeitsplätze für andere junge Menschen, insbesondere für Frauen, kreiert.
Wir wünschen uns auch mündige Jugendliche, die die Bibliothek nutzen werden, um Wissen zu erwerben und ihren Horizont zu erweitern.

Goodgive: Du weißt, dass wir ein 1+1-System anwenden. Für jede Maske, die wir verkaufen, spenden wir euch eine Maske. Möchtest du unseren Kunden, die im Grunde eure Spender sind, etwas mitteilen?

Ben: Wir danken Goodgive für die Partnerschaft und allen Kunden für Ihre Unterstützung. Für jede Maske, die Sie spenden, erhalten wir die Gelegenheit, mit einem jungen Menschen über Maßnahmen zum Schutz vor Corona zu sprechen und auch andere wichtige soziale Themen zu besprechen, die ihr Leben betreffen.

Goodgive: Danke für das Gespräch und die tolle Arbeit, die ihr vor Ort leistet.

Junge Menschen in Kibera mit Stoffmasken

Das Gespräch haben wir aus dem Englischen übersetzt.

Wenn ihr direkt an Amani Kibera spenden möchtet, habt ihr bei Kirche in Aktion die Gelegenheit dazu.

 


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